Gibt es den Google Pagerank noch?
Wie „stark“ ist meine Website in den Augen von Google?
Unter dem Google Pagerank-Algorithmus, kurz Pagerank, wird ein patentiertes Verfahren des Suchmaschinenbetreibers Google (bzw. Alphabet) verstanden, mit dem miteinander verlinkte Dokumente, wie beispielsweise das World Wide Web, anhand ihrer Linkstruktur bewertet, gewichtet und in Relation zueinander gesetzt werden können. Jeder Website wird hierfür ein Gewicht, der PageRank, zugewiesen. Seiten mit vielen eingehenden Verlinkungen haben einen höheren Pagerank als Seiten mit wenigen oder gar keinen eingehenden Links. Je stärker die Seite ist, von der ein Link gesetzt wird, und je weniger parallele externe Links von dieser linkgebenden Website abgehen, um so wirkungsvoller ist der Link – was zu einem höheren Pagerank der Zielseite führt.
Pagerank noch lange nicht tot
Der Pagerank-Algorithmus wurde von den beiden Google-Gründern Larry Page (deshalb der Name PageRank, der nicht etwas etwas mit Page im Sinne von „Internetseite“ zu tun hat) und Sergei Brin an der Stanford University entwickelt und von dieser dann zum Patent angemeldet. Er bildet bis heute das wichtigste Kriterium, mit dem die Suchmaschine Google die Ergebnisse für Suchanfragen sortiert. Folglich kommt der Verbesserung des Pagerank ein besonderer Wert in der Suchmaschinenoptimierung zu.
Durch manipulative Taktiken kann ein falscher Pagerank-Wert vorgetäuscht werden. Da die Qualität einer Website im Linkbuilding oft auch anhand des Pagerank eingeschätzt wird, sollte man sich nicht alleine auf den Pagerank verlassen – zumal es einen Unterschied zwischen dem internen Pagerank gibt, den Google für seine Suche nutzt, und dem veröffentlichten Wert. Dieser ist weniger genau und wird in unregelmäßigen Zeitabständen veröffentlicht – wobei dann nicht erkennbar ist, wann die Daten erhoben wurden. Zur Einschätzung einer Website ist er jedoch nach wie vor von Bedeutung.

Wird diese Metrik noch eingesetzt?
Ja, den Pagerank gibt es nach wie vor. Er wird zwar nicht mehr veröffentlicht (zuletzt gab es 2013 die Pagerank-Zahlen, die man mit einer speziellen Toolbar oder über eigene Scripts auslesen konnte), aber intern verwendet Google diese Metrik selbstverständlich weiter. Alle relevanten Anbieter von SEO-Software versuchen, einen dem Pagerank vergleichbare Wert zu entwickeln – denn nur so kann ein Suchmaschinenoptimierer schnell erkennen, ob der Link von einer Website einen gewissen Wert hat – oder nutzlos, wenn nicht sogar schädlich ist. Manche Toolanbieter haben hier sehr ausgefeilte Rechenmodelle entwickelt, um dem Original möglichst nahe zu kommen. Andere begnügen sich mit einfachen Modellen, aber auch diese liefern grundlegende Informationen über die Linkstärke einer Seite.
Die „geheime“ Pagerank-Formel
Der Google Pagerank-Algorithmus ist komplex und es gibt keine genaue „offizielle“ Erklärung, um ihn zu beschreiben. Allerdings basiert der Pagerank auf einer Formel, die als „PageRank-Formel“ bezeichnet wird und die die Wahrscheinlichkeit angibt, dass ein zufälliger Besucher einer bestimmten Seite im Web auf eine andere Seite gelangt, indem er Links auf der Seite folgt. Die ursprüngliche Formel wurde von den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin entwickelt und lautet:
PR(A) = (1-d) + d (PR(T1)/C(T1) + … + PR(Tn)/C(Tn))
In dieser Rechnung steht PR(A) für den Pagerank der Seite A, d für einen Dämpfungsfaktor (der normalerweise auf 0,85 gesetzt wird), PR(Ti) für den Pagerank der Seiten, die auf Seite A verweisen (auch „backlinks“ genannt), und C(Ti) für die Anzahl der ausgehenden Links auf Seite Ti. Die Idee hinter der Formel ist, dass eine Seite einen höheren Pagerank hat, wenn sie viele hochwertige Backlinks von anderen Seiten erhält, die selbst einen hohen Pagerank haben und nur wenige ausgehende Links enthalten.
FAQs zum Pagerank
Was ist der PageRank und wie funktioniert er grundsätzlich?
Der PageRank ist ein Algorithmus, den Google ursprünglich entwickelte, um die Relevanz und Autorität von Webseiten zu bewerten. Er basiert auf der Idee, dass Links als Empfehlungen oder „Stimmen“ betrachtet werden können – je mehr hochwertige Webseiten auf eine Seite verlinken, desto höher ist deren PageRank. Ursprünglich wurde PageRank als mathematisches Modell beschrieben, bei dem die Wahrscheinlichkeit berechnet wird, mit der ein „zufälliger Surfer“ auf eine bestimmte Seite gelangt, indem er zufällig Links auf Webseiten folgt. Dabei wird jeder Link als ein Bruchteil des PageRanks der verlinkenden Seite betrachtet. Beispielsweise, wenn eine Seite mit hohem PageRank auf eine andere Seite verlinkt, wird ein Teil dieses Werts an die Zielseite übertragen. Der PageRank ist ein Teil eines komplexen Bewertungsmodells und wurde mit der Zeit durch viele weitere Ranking-Faktoren ergänzt. Heute hat er eine untergeordnete Rolle, bleibt aber ein wichtiger historischer Grundpfeiler von Googles Suchtechnologie und bestimmt somit das Google Ranking.
Hat der PageRank heute noch Einfluss auf das Ranking bei Google?
Obwohl Google den sichtbaren PageRank (z. B. die Toolbar-Anzeige) seit 2016 nicht mehr öffentlich macht, wird intern weiterhin eine Form des PageRank verwendet. Allerdings ist er heute nur einer von hunderten Ranking-Faktoren, die Google heranzieht. Moderne Algorithmen wie RankBrain, BERT oder die Bewertung von Nutzerintentionen und Content-Qualität haben den klassischen PageRank weitgehend ergänzt oder überlagert. Dennoch bleibt der PageRank in seiner Grundidee – also die Bewertung von Linkpopularität – relevant. Google berücksichtigt beispielsweise weiterhin die Qualität und Anzahl eingehender Links (Backlinks) bei der Bewertung einer Seite. Dabei spielt nicht nur die bloße Anzahl eine Rolle, sondern vor allem die Relevanz und Autorität der verlinkenden Seiten. Insofern hat der PageRank in seiner modernen, erweiterten Form nach wie vor Einfluss, auch wenn seine ursprüngliche Berechnungsweise stark weiterentwickelt wurde. Für SEO-Strategien bedeutet das: Linkbuilding bleibt wichtig, aber nicht allein entscheidend.
Wie kann man den PageRank einer Website verbessern?
Auch wenn der ursprüngliche PageRank-Wert nicht mehr öffentlich einsehbar ist, lässt sich die Autorität einer Website durch gezielte Maßnahmen steigern. Zentral ist dabei qualitativ hochwertiges Linkbuilding: Es geht darum, natürliche Backlinks von vertrauenswürdigen und thematisch relevanten Websites zu erhalten. Dies erreicht man durch starke Inhalte (Content Marketing), die von selbst geteilt und verlinkt werden, Gastbeiträge auf anderen Blogs oder Kooperationen mit Influencern und Fachportalen. Technische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle: Eine saubere interne Verlinkung hilft dem PageRank, sich effektiv über die gesamte Website zu verteilen. Dabei sollten wichtige Seiten (z. B. Produkt- oder Kategorieseiten) möglichst viele interne Verlinkungen erhalten, um ihre Sichtbarkeit zu stärken. Gleichzeitig ist es ratsam, „Linkjuice“ nicht unnötig durch externe, irrelevante oder kaputte Links zu verlieren. Auch das Entfernen toxischer Backlinks (z. B. durch ein Disavow-Tool) kann helfen. Kurz gesagt: Hochwertige, relevante Backlinks und eine durchdachte interne Linkstruktur sind entscheidend, um den PageRank positiv zu beeinflussen.
Was ist der Unterschied zwischen PageRank und Domain Authority?
PageRank ist ein von Google entwickelter, interner Algorithmus zur Bewertung der Linkautorität von Webseiten. Domain Authority (DA) hingegen ist ein von Drittanbietern wie Moz entwickelter Wert, der versucht, das Google-Ranking-Potenzial einer Domain auf einer Skala von 1 bis 100 abzubilden. Während PageRank direkt in Googles Suchalgorithmus einfließt (wenn auch heute in weiterentwickelter Form), ist DA ein Schätzwert, der auf öffentlich verfügbaren Daten wie Linkprofil, Anzahl verweisender Domains und anderen Metriken basiert. Google selbst verwendet DA nicht – es handelt sich um ein Tool zur SEO-Analyse für Nutzer. Ähnlich verhält es sich mit anderen Werten wie „Domain Rating“ von Ahrefs oder „Trust Flow“ von Majestic. Diese Metriken sind nützlich zur Wettbewerbsanalyse und als Indikator für Linkqualität, dürfen aber nicht mit Googles echten Bewertungsmechanismen verwechselt werden. Zusammenfassend: PageRank ist (oder war) ein Bestandteil von Google selbst, während DA eine externe, schätzende Metrik ist – hilfreich, aber nicht offiziell relevant für das Google-Ranking.
Warum wurde der öffentliche PageRank abgeschafft?
Google stellte den öffentlichen Zugriff auf den PageRank-Wert 2016 endgültig ein, nachdem die Toolbar-Anzeige schon seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurde. Der Hauptgrund dafür war der Missbrauch des Systems: SEOs und Website-Betreiber konzentrierten sich zu stark auf den PageRank-Wert, oft auf Kosten der Nutzererfahrung. Es entstand ein regelrechter Handel mit „Linkjuice“, bei dem Websites nur auf Basis ihres PageRanks bewertet oder verlinkt wurden. Dies führte zu Manipulationen, Linkfarmen und Spam-Praktiken. Google erkannte, dass der öffentliche PageRank mehr schadet als nützt, da er falsche Anreize setzte. Stattdessen rückte Google die tatsächliche Qualität von Inhalten, Nutzerverhalten und andere Faktoren stärker in den Fokus. Intern wird eine Weiterentwicklung des PageRank weiterhin eingesetzt, aber für die Öffentlichkeit wurde die Metrik aus dem Verkehr gezogen. Die Botschaft: Webmaster sollten sich auf hochwertigen, relevanten Content und gute Nutzererfahrungen konzentrieren – nicht auf künstliche Metriken.
Wann war das letzte PageRank-Update?
Das letzte offizielle Toolbar‑PageRank‑Update wurde am 6. Dezember 2013 ausgerollt. Im März 2016 erfolgte dann die endgültige Entfernung der PageRank‑Anzeige aus den Toolbars, die auch von Tools ausgelesen wurden. Doch seitdem wird der PageRank durchaus noch weiter verwendet – so zumindest die herrschende Expertenmeinung. PagerankUpdates finden also auch heute noch statt, sind aber vermutlich nicht mehr so dominant für die SERPs wie zu Beginn von Google.